Bei der medikamentösen MS-Therapie gibt es derzeit drei Ansätze, die sich gegenseitig ergänzen:
1. Bei akuten Krankheitserscheinungen (einem Schub ) geht man von umschriebenen Entzündungsvorgängen am Gehirn, Sehnerven oder Rückenmark aus und behandelt mit Kortikoiden.
2. Zusätzliche unspezifische Beschwerden wie etwa Schmerzen oder eine Spastik können durch eine Reihe von Medikamenten mit nachgewiesener Wirksamkeit günstig beeinflusst werden, ohne dass sich dadurch der Krankheitsverlauf verändert (symptomatische Therapie).
3. Für den längerfristigen Verlauf der MS hat die überschießende Reaktion des Immunsystems eine besondere Bedeutung. Die Häufigkeit und Schwere von MS-Schüben und das Fortschreiten einer neurologischen Behinderung können durch Beeinflussung dieser Immunreaktion gemindert werden. Hierzu stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung.
Die immunsuppressiven Medikamente unterdrücken (supprimieren) ganz allgemein die zelluläre Reaktion des Immunsystems, während die immunmodulatorischen Medikamente die veränderte Immunreaktion gezielter beeinflussen (modulieren). Für die Therapie mit Interferon-beta konnte dabei nachgewiesen werden, dass die so genannte Progression (= das Fortschreiten einer Behinderung) verzögert werden kann.
Welche der Therapiemaßnahmen einzeln oder in Kombination zur Anwendung kommen, hängt vom Einzelfall ab und muss bei jedem Betroffenen im Krankheitsverlauf immer wieder neu festgelegt werden. Wenn eine Behandlung bei einem Betroffenen von Nutzen war, bedeutet dies noch lange nicht, dass sie auch bei einem anderen in gleicher Weise günstig wirkt. Viele Ärzte und Kliniken, aber auch Betroffene mit wiederholt aufgetretener Symptomatik, haben auf grund ihrer Erfahrung eine eigene Therapiestrategie entwickelt.
Wie bei jeder medikamentösen Behandlung ist eine langfristige Anwendung von Medikamenten mit der Möglichkeit ernster Nebenwirkungen nur dann sinnvoll, wenn der zu erwartende Nutzen größer ist als das Risiko. Außerdem sollte am Beginn jeder medikamentösen Behandlung eine offene und realistische Auflklärung über den erwarteten Nutzen wie auch über die möglichen Risiken durch den betreuenden Arzt stehen.

Interferon Beta

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Betaferon

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Acetat

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