Unter Ergotherapie versteht man eine besondere Form der Aktivierungs und Beschäftigungstherapie, bei der unter Anleitung eines Ergotherapeuten Tätigkeiten des täglichen Lebens praktisch geübt und (wieder) erlernt werden.
Ergotherapie ist darauf ausgerichtet, neben der Bewegungsfähigkeit, Körperwahrnehmung und Sensibilität auch Körperfunktionen wie Gedächtnis und Konzentrationsvermögen oder Leistungsfähigkeit und Ausdauer zu trainieren und zu fördern.
Das Behandlungsziel besteht darin, krankheitsbedingt eingeschränkte oder sogar verloren gegangene Bewegungsabläufe und Funktionen zu üben, auszugleichen oder durch Hilfsmittel zu ersetzen und damit die Handlungsfähigkeit der Betroffenen in ihrem Umfeld zu erhöhen.
So kann bei einer MS eine Ergotherapie dann sinnvoll sein, wenn nach einem Schub eine Störung zurückbleibt. die den Patienten bei den üblichen Verrichtungen im täglichen Leben behindert. Er muss dann lernen,diese Verrichtungen trotz der Behinderung durchzuführen, was letztendlich ein Training seines handwerklichen Geschicks bedeutet.
Neben einer Verbesserung der Motorik durch wiederholte Übungen werden – teilweise unter Einsatz von Hilfsmitteln – Ersatzstrategien erlernt. die die Selbstständigkeit fördern.
Rein funktionelle Behandlungen können dabeidurch kreative Tätigkeiten ergänzt werden, die oft auch im Hinblick auf eine dauerhafte Motivation zu dieser Therapieform günstig sind. Oft bringt eine Kombination von Krankengymnastik und Ergotherapie die besten Erfolge für die Eigenständigkeit eines Patienten.
Ergotherapie fällt unter die Leistungspflicht der Krankenkassen und kann von jedem Arzt als Einzel- oder Gruppentherapie verschrieben werden. Adressen von Ergotherapeuten können bei der Liga erfragt werden.